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Vorheruntersuchung Ostwestfalen-Lippe:
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Räumliche Orientierungen und Verkehrsmittelwahl der
Wohnbevölkerung in ausgewählten Kleinstädten
Ostwestfalens
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Im
Jahr 2002 sind von der Universität Paderborn sowohl
zur Evaluierung des Ist-Zustandes im intrakommunalen
Öffentlichen Personennahverkehr als auch zur
Potentialabschätzung für Angebotsmodifizierungen
schriftlich-postalische Haushaltsbefragungen mit
telephonischer Unterstützung in folgenden drei
Mittelzentren Ostwestfalens durchgeführt worden:
Höxter (Kernstadt ca. 16.850 Einw.), Warburg
(Kernstadt ca. 10.650 Einw.) und Büren (Kernstadt ca.
8.925 Einw.). Die Erhebungen umfassten sowohl
Wahrnehmung und Bewertung des Angebots im Öffentlichen
Personennahverkehr als auch die aktionsräumlichen
Orientierungen an einem durchschnittlichen Werktag,
die mit Hilfe eines Wegebogens im KONTIV-Design
dokumentiert wurden. Zum Zeitpunkt der Erhebung
verkehrte in allen drei Kernstadtbereichen eine
Stadtbuslinie im Stundentakt. Abbildung 1 lässt
erkennen, dass sich die räumlichen Orientierungen der
in der Kernstadt wohnhaften Bevölkerung über 6 Jahren
nur relativ gering unterscheiden: Über Dreiviertel
aller Wege werden innerhalb der jeweiligen Kernstadt
zurückgelegt. Die durchschnittlichen Wegelängen dort
liegen zwischen 1,9 km (Büren) und 2,1 km (Höxter).
Die dabei verwendeten Verkehrsmittel sind in Abbildung
2 wiedergegeben.
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Obwohl die Verkehrsmittelwahl „MIV Selbstfahrer“ in
allen Beispielkommunen mit 36 % bis 47 % die höchsten
Werte erreicht, so benutzen bei einer
zusammenfassenden Betrachtung beispielsweise die
Bürger in der Kernstadt von Höxter zu über der Hälfte
den NMIV. Der ÖPNV und somit die Stadtbuslinien finden
sich mit 1 % bis 2 % bei den sonstigen Verkehrsmitteln
wieder. Vorhandene Fahrgastpotentiale für einen rein
innerstädtischen ÖPNV sind somit prinzipiell
vorhanden, können jedoch nur mit einem
maßgeschneiderten Angebot adäquat aktiviert werden.
Die grundsätzliche Frage bleibt, ob ein
Stadtbusangebot für den Kernstadtbereich einer
Kleinstadt im Stundentakt eine solche verkehrliche
Wirkung entfalten bzw. eine ausreichende
Verkehrsnachfrage binden kann, um ein ÖPNV-Angebot in
dieser Form insbesondere unter wirtschaftlichen
Gesichtspunkten langfristig aufrecht zu erhalten.
Alternativen wären bspw. eine Integration in den
Regionalbusverkehr oder die Einführung
bedarfsgesteuerter, alternativer Bedienungsformen.
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